Zum Hauptmenü Zum Inhalt

Gähnen als Beitrag zur Gesundheitsvorsorge

Interview mit Andrea Krammel, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Atempädagogin. Sie beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der Bedeutung des Gähnens für den Atem und die Gesundheit.

Andrea Krammel © privat

atem austria: Liebe Andrea, du blickst ja bereits auf eine langjährige Erfahrung als Atempädagogin zurück. Dein Ausgangsberuf war jedoch ein anderer, wie bist du denn zur Atempädagogik gekommen?

Andrea Krammel: Ich bin diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und habe durch meine Arbeit mit Patient:innen auf der Intensivstation, die häufig von schwerer Atemnot betroffen waren, zur Atemarbeit gefunden.

atem austria: Du hast dann die Ausbildung zur Atempädagogin gemacht?

Andrea Krammel: Ja, das waren über drei Jahre, berufsbegleitend, eine intensive und spannende Zeit. Im Laufe meiner Ausbildung und meiner jahrelangen Tätigkeit als Kursleiterin ist die Atemarbeit immer mehr zu einer inneren Lebenseinstellung für mich geworden.

atem austria: Was heißt das genau, inwiefern ist die Atempädagogik für dich persönlich hilfreich?

Andrea Kammel: Der Atem begleitet mich ganz bewusst in allen Lebenslagen. In turbulenten Zeiten kann ich mit der Kraft des Atems innehalten, zu mir finden und neue Energie schöpfen. Es tut unendlich gut, zu wissen, dass ich mit dem Atem eine wertvolle und hilfreiche Ressource zur Hand habe, die ich auch jederzeit abrufen kann.

atem austria: Den eigenen Atem als Kraftspender im Alltag zu nutzen, das klingt gut. Worauf sollte man denn da besonders achten?

Andrea Krammel: Ja, da sind wir ja schon beim Thema – unserem zentralen Atemmuskel, dem Zwerchfell. Das Zwerchfell ist eine kräftige Muskelplatte, die den Bauchraum vom Brustraum trennt. Die Lunge sitzt ihm unmittelbar auf und ist auch mit ihm verbunden. Die Lunge selbst verfügt über keine eigene Muskulatur, und ist von sich aus nicht bewegungsfähig. So ist der Atemvorgang von einem schwingungsfähigen Zwerchfell abhängig.

atem austria: Damit das Zwerchfell seine wichtige Atemarbeit auch gut erledigen kann, sollte es also gut beweglich sein. Wenn ich jetzt nicht gerade viel Zeit habe, was kann ich da im Alltag zwischendurch tun, um mein Zwerchfell zu unterstützen?

Andrea Krammel: Eine einfache Möglichkeit, das Zwerchfell in seiner Funktion zu unterstützen, die wir alle kennen, ist das Gähnen. Leider hat das Gähnen allgemein einen schlechten Ruf – gähnenden Menschen wird schnell Desinteresse unterstellt und sogar Faulheit vorgeworfen.
In Wahrheit ist Gähnen jedoch ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsvorsorge.

atem austria: Du hast über das Thema Gähnen ja schon einmal einen eigenen Beitrag geschrieben und bringst das auch in deinen Kursen immer wieder als Schwerpunkt ein.

Andrea Krammel: Ja, ich habe mich mit diesem interessanten Thema näher auseinandergesetzt und die mir wichtig erscheinenden Aspekte zusammengefasst. Den ganzen Artikel mit vielen wirklich erstaunlichen Details zum Gähnen kann man auf der Homepage von atem austria unter nachfolgendem Link nachlesen: Link

atem austria: Was ist denn wichtig beim Gähnen?

Andrea Krammel: Wichtig ist, das Gähnen so oft wie möglich zuzulassen und ganz bewusst zu üben. Damit es leicht und locker gelingt, ist es gut, vorher die Kiefergelenke zu lockern. Wie das geht, beschreibe ich in meinen Tipps für den Alltag weiter unten.

atem austria: Diese Tipps kann man dann auch gleich selber ausprobieren. Und wer gerne bei dir persönlich einen Kurs oder einen Einzeltermin buchen möchte, du bietest deine Arbeit aktuell im Raum Schladming an.

Andrea Krammel: Ja, ich freue mich über Anfragen, jederzeit gerne! Meine Email-Adresse lautet andrea.krammel@gmail.com und meine Website www.ateminbalance.at.

atem austria: Liebe Andrea, herzlichen Dank für das Interview!

11. März 2023


Zurück zur Newsübersicht