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Wie arbeiten Atempädagog:innen?

Der ganzheitliche Zugang zum Menschen ist der Atempädagogik immanent, da das Atemgeschehen immer unmittelbarer Ausdruck der jeweiligen körperlichen, seelischen und geistigen Verfassung eines Menschen ist. Atempädagog:innen nehmen alle drei Ebenen wahr und beziehen sie in die Behandlung mit ein.

Atempädagog:innen sind darin geschult, Klient:innen differenziert in Bezug auf deren Körper- und Atembild sowie auf ihre Persönlichkeit wahrzunehmen. Die atempädagogischen Interventionen werden individuell auf die aktuelle Situation abgestimmt und zusätzlich mittels klient:innenzentrierter Gesprächsführung verbal begleitet. Auf Grund dieser Kompetenzen fühlen sich Klient:innen ganzheitlich wahrgenommen und verstanden.

Das Übungssetting

In der Gruppe oder Einzel

Übende am Hocker
Üben auf dem Hocker, © Niki Griedl

Im Übungssetting wird vor allem sitzend auf einem Hocker und stehend, aber auch in Bewegung gearbeitet. Die Übungen sind für alle Altersgruppen geeignet.

Dabei wird der Atem über Achtsamkeit, Berührung, Bewegungsangebote und den Einsatz der Stimme angesprochen. Im Nachspüren kann die Wirkung jeder Übung von den Teilnehmer:innen wahrgenommen werden.

Der anschließende verbale Austausch in der Gruppe dient der ganzheitlichen Integration des Erfahrenen. Vorstellungen von richtig und falsch können relativiert werden, denn jede Erfahrung ist wie jeder Atem ganz individuell.

Je öfter einzelne Übungen im Alltag von den Klient:innen selbstständig durchgeführt werden, desto nachhaltiger sind Wirkung und Erfolg. Vielfach können diese Übungen gerade dort – und ohne aufzufallen – ausgeführt werden, wo sie gerade gebraucht werden: am Arbeitsplatz, am Computer, beim Warten, vor einem Gespräch usw. Sie können uns helfen, mitten im Alltagstrubel zu uns selbst zu kommen.

Das Behandlungssetting

Einzel

Behandlung liegend
Behandlung auf der Liege, © Niki Griedl

Im Behandlungssetting liegt der/die Klient:in bekleidet in Rücken-, Bauch- oder Seitlage auf einer Behandlungsliege. Die Atempädagog:in nimmt über die Hände Kontakt mit dem Atemgeschehen der Klient:in auf und bietet unterschiedliche Interventionen an.

Dazu zählen einfache Berührung, Halt geben, Dehnungen und Druck, feine Schüttelungen sowie passives Bewegen von Gelenken und ganzen Körperbereichen. Der/die Klient:in wiederum begleitet den Prozess in Achtsamkeit, wodurch er/sie bewusst Reaktionen und Wirkungen ganzheitlich wahrnehmen kann. Zu Beginn, zwischendurch und vor allem im Anschluss an die Behandlung findet ein verbaler Austausch über die Erfahrungen und Wirkungen statt. Natürlich kann auch im Einzelsetting mit Übungen in Bewegung gearbeitet werden.

Beide Arbeitsvarianten ergänzen einander und können nach Bedarf individuell eingesetzt werden.