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Atemübungen zum Reinigen und Aktivieren am Morgen

  • Öffnen Sie ein Fenster und stellen Sie sich davor, mit dem Blick hinaus. Finden Sie einen guten sicheren Stand mit hüftbreiten Beinen und gelösten Kniegelenken, Ihre beiden Hände legen Sie leicht auf die Rumpfmitte vorne in Höhe des Sonnengeflechts und des Zwerchfells. Spüren Sie die frische Luft, die von draußen hereinströmt und schließen Sie die Augen, sodass Sie gut bei sich sein können.
  • Nehmen Sie den Boden unter den Füßen wahr, Ihre Aufrichtung und Ihre Mitte unter den Handflächen. Nach und nach wird Ihr Atem deutlicher spürbar werden, wenn Sie sich die Zeit geben: vielleicht schon bereit für Aktivität, vielleicht aber auch noch ganz ruhig. Machen Sie sich bewusst: Hier bin ich. Von hier beginne ich diesen Tag und gehe hinaus.
  • Lassen Sie die Luft von draußen durch die Nase hereinkommen und sich ausbreiten in Ihnen, dann lassen Sie den Atem durch den offenen Mund ausströmen. Mit jedem Einatmen nehmen Sie bewusst frische und neue Energie für diesen Tag auf. Mit jedem Ausatmen lassen Sie die verbrauchte, schale Luft heraus. Jeder Atemzug kann Sie erneuern, und Sie brauchen es nur geschehen lassen!
  • Vielleicht haben Sie bemerkt, dass hier mehrmals das Wort „lassen“ aufgetaucht ist – das ist einer der Schlüssel für einen freien Atem. Sie brauchen sich nicht zu mühen – es darf von selbst geschehen. Es atmet!

Altes ausstoßen, Neues aufnehmen

Sie stehen immer noch in bequemer Fußbreite. Legen Sie ihre Handinnenflächen links und rechts hinten ans Kreuzbein und streichen Sie von dort aus kräftig über das Gesäß und im Schwung über die Rückseiten der Oberschenkel bis zu den Kniekehlen. Der Rücken wird dabei leicht gedehnt. Dabei ergibt sich eine natürliche Beugung der Knie und des Rumpfes. Während sich die Hände weiter weg nach vorne und oben bewegen, richtet sich der Rumpf auf und die Ausatmung löst sich reflexartig (am besten durch den geöffneten Mund!) Der Ausatem wird dadurch gekräftigt, die Lunge gut entleert und es entsteht Raum für Neues und Unverbrauchtes. Der gesamte Stoffwechsel wird angeregt.

Sich ausbreiten und wieder sammeln

Stellen Sie ihre Hände vor den Nabel, sodass die Handflächen zueinander und die Fingerspitzen nach vorne schauen. Machen Sie mit einem Fuß einen diagonalen Schritt nach vorne und verlagern Sie Ihr Gewicht nach vorne. Bewegen Sie die Hände in einem großen Bogen nach oben und zu den Seiten, bis sich die Arme in Schulterhöhe weit öffnen. Die Hände dehnen sich leicht und auch die Finger öffnen sich etwas. Die Vorstellung geht dabei über die Fingerspitzen hinaus. Genießen Sie die Weite! Dann beschreiben die Hände einen großen Bogen zurück auf dem Weg zum Nabel und der Fuß wird wieder zurückgestellt. Der Atem läuft so wie er möchte. Beim nächsten Mal nehmen Sie den anderen Fuß. Da die Bewegung sehr langsam ist, braucht sie sich nicht dem Atem anzupassen.

Zum Abschluss legen Sie wieder Ihre Hände auf die vordere Mitte. Spüren Sie den tragenden Boden unter Ihren Füßen und die Verbindung nach unten. Hier bin ich, bereit für den Tag.

Üben Sie, solange Sie mögen. Selbstverständlich können Sie auf diese Weise auch abends Ihren Tag abschließen und zur Ruhe kommen.

Literaturhinweis:
Die zweite Übung ist der Übung „Der Pfau schlägt ein Rad“ von Sibylle May. Atempädagogin n. Middendorf, mit kleinen Änderungen nachempfunden. Quelle: „Mit allen Sinnen“, Kursbuch vhs, Klett Verlag 2000, Seite 61.

7. April 2021


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